Nackenverspannungen sind ein häufiges Beschwerdebild von Menschen, die viel sitzende Tätigkeiten ausführen und das ja teilweise über Stunden. Hier fehlt eindeutig die Bewegung, das Lockern und Strecken. Zusätzlich haben diese Menschen meist auch Schmerzen oder Bewegungsbeeinträchtigungen im unteren Rücken, wie der Lendenwirbelsäule, im Kreuzbein oder im Gesäß. Oft ist schwer zu sagen, welche Beschwerden zuerst präsent waren. Aber es ist in den meisten Fällen auch aus meiner Praxis ersichtlich, dass Probleme in dem einen Bereich auch nachfolgend den anderen Bereich wandern. Das hängt damit zusammen, dass diese beiden Abschnitte unserer Wirbelsäule bei vielen Bewegungen oder eben auch bei Bewegungsarmut zusammenarbeiten. Sie sind muskulär und faszial miteinander verbunden, sind beide in ihrer natürlichen Form als Lordosen ausgebildet und können die gleichen Bewegungsrichtungen ausführen.

Ebenso ist ein großes Problem ein verspannter, teils auch entzündeter Unterkiefer. Viele von uns haben viel Stress, ein Termin jagt den anderen, die Technik mit PC, Smartphone etc. fordert ständig unsere Aufmerksamkeit, wobei vieles davon auch hausgemacht ist und die Umwelt mit Lärm, Verschmutzung, Giftstoffen in unseren Textilien, Körperpflegeprodukten, Reinigungsmitteln und Medikamenten, die Liste könnte man noch beliebig lang weiterführen sowie unsere Ernährung mit zu viel Fastfood und Belastungen durch Spritzmittel fordern und überfordern immer mehr unseren Körper und seine Funktionen. Viele Menschen verarbeiten dann dieses hohe Stresslevel meist nachts oder am Tag, wenn sie sich konzentrieren müssen und beißen zu fest die Zähne aufeinander, knirschen und haben eine verspannte Kiefermuskulatur. Diese kann auch maßgeblich zu Nackenverspannungen beitragen.

Daher ist mein erster Tipp natürlich immer sich mehr zu bewegen. Sitzt man viel, dann sollte man immer wieder kleine Pausen einlegen, um ein paar Schritte zu gehen, mit den Armen und Schultern zu kreisen und den Mund und damit den Unterkiefer entspannen, lockerlassen und ein wenig hin und her bewegen.

Absolut wichtig ist auch sein Stresslevel zu senken und ausfindig zu machen, wo Stressquellen im Alltag auftauchen. Meist reicht es schon aus einige wenige zu verändern und auch zu erkennen, wann man Hilfe braucht und diese dann auch in Anspruch nehmen.

Und mein letzter Tipp ist, sich professionelle Hilfe für ein gutes Training aus Bewegung und Entspannung zu holen. Hierzu gibt es natürlich im Internet viele Möglichkeiten, die aber meiner Meinung nach nicht den Blick auf die momentane Verfassung und die gerade notwendigen individuell angepassten Trainingsmöglichkeiten ersetzen.