Was genau sind Faszien und wofür sind sie zuständig?

Um unseren Körper zu bewegen, brauchen wir nicht nur knöcherne Strukturen, Gelenke und muskuläres Gewebe, sondern auch bindegewebige Strukturen, bestehend aus kollagenen und elastischen Fasern und Bindegewebszellen, die unsere Organe, Knochen und Muskeln, sogar bis in die kleinste Muskelfaser, umhüllen. Diese bindegewebigen Strukturen nennt man Faszien, abgeleitet vom lateinischen Wort «fascia» (Binde, Band, Bandage).

Faszien lassen uns unseren Körper besser wahrnehmen, koordinieren effektiv alle Bewegungen, ohne dass es uns immerzu bewusst ist. Sie spielen eine Rolle bei der Übertragung von Kraft- und Nervenimpulsen, haben eine Stütz- und Schutzfunktion, sind mit Schmerzrezeptoren durchzogen und besitzen noch viele weitere für unsere Bewegung und Gesundheit wichtige Funktionen, die uns unseren Alltag leicht und unbeschwert Erleben lassen.

 Welche Beschwerden können sich auf die Faszien zurückführen lassen?

In meinen Trainings und auch in der Schmerzbewältigung mit meinen Klient:innen bin ich immer wieder erstaunt, welche Bandbreite an Erkrankungen und Bewegungseinschränkungen auf funktionsgestörte Faszien und verhärtete Bindegewebsstrukturen zurückzuführen sind. Besonders facettenreich spiegeln sich verhärtete Faszien und durch Bewegungsmangel unterversorgte Gelenkflächen im Bereich der Wirbelsäule und des Rückens im Allgemeinem wider. Angefangen bei einfachen und leichten Verspannungen im Nacken- oder Schulterbereich bis hin zu schmerzhafter Steifigkeit im unteren Rücken, begleitet von der Angst, einen Bandscheibenvorfall zu erleiden oder erleidet zu haben. Auch das Zusammenspiel faszialer Bahnen ist für meine Klient:innen immer wieder erklärend, warum das Leiden im rechten Knie und die Bewegungseinschränkung in der linken Schulter einen Zusammenhang aufweisen. Alles hängt zusammen! Man geht davon aus, dass wir von einer riesigen Faszie durchzogen sind. Ist das nicht „faszinierend“?